Fotografie
Equipment und Technik
Einleitung
In diesem Artikel schreibe ich über die rein technische Seite der Fotografie und zu Equipment, das ich nutze. Technik ist nur ein Aspekt der Fotografie und für schöne Fotos ist weit entscheidender ob jemand ein interessantes Bild gestalten kann. Mit dem Equipment ist es vielleicht etwas wie in der Malerei: Der passende Pinsel für die Aufgabe erleichtert die Arbeit sehr. Mit einem Farbroller ist es einfach schwierig ein Portrait auf eine kleine Leinwand zu malen. Wer toll malen kann, wird auch mit dem Farbroller ein kreatives Portrait malen.
Kameras
Meine erste echte Kamera war die Nikon D90 im Jahr 2010. Ich suchte eine Kamera, die mich auf Reisen begleitet und Fotos in halbwegs ordentlicher Qualität machen kann. Ich entschied mich damals aus zwei Gründen für Nikon: Erster Grund war ein Gespräch mit einem Mitarbeiter aus der Gebrauchtwarenabteilung eines Fotogeschäfts. Er riet mir, entweder Canon oder Nikon zu kaufen denn die sähen nach etlichen Jahren noch gut aus. Zweiter Grund war, dass das vergleichbare Modell von Canon derzeit wesentlich mehr Pixel auf dem Sensor hatte und ich nach meiner billigen Kompaktkamera keine Lust mehr auf viele Pixel hatte, die nur verrauschte Bilder liefern. Zudem fand ich die Nikonkameras optisch ansprechender. Mit der D90 reiste ich um die halbe Welt und im Jahr 2020 funktioniert sie noch immer. Als ich fünf Jahre später im Jahr 2015 eine neue Kamera wollte, war für mich wieder alles offen. Eine spiegellose von Sony schien interessant. Nur war mir die zu gebrechlich verarbeitet. Ich konnte das Bajonett der Sony Kamera oder genauer gesagt die Kamera an sich mit leichtem Fingerdruck verbiegen. Mir war klar, dass mich diese Kamera nicht lange aushalten würde da ich Kameras primär als Gebrauchsgegenstände sehe. Also wurde es doch wieder eine Nikon, diemal die D750. Diese ist fünf Jahre später auch noch gut aber trotzdem kaufte ich mir Anfang 2021 eine Nikon Z6 und eine Z50. Rückblickend war Nikon keine schlechte Wahl. Die Kameras sind robust und funktional. Nur die D90 brauchte im Rahmen der Garantie nach einem Jahr mal eine neue Belederung. Mit den neuen spiegellosen Kameras wird vieles einfacher und besser, was an Spiegelreflexkameras immer unschön war. Zudem bieten sich viele neue technische Möglichkeiten.
Objektive
Viel spannender und für das Bild wesentlich entscheidender als Kameras sind Objektive. Ich schreibe hier ein paar ehrliche Zeilen zu den von mir genutzen Optiken. Die Auflistung ist chronologisch geordnet nach Datum der Anschaffung.
Sigma 18-200 mm f/3.5-6.3 DC

Nikkor 50mm 1.8 AF-D

AF-S DX NIKKOR 18-200 mm 1:3,5-5,6G ED VR II

AF-S NIKKOR 16-35 mm 1:4G ED VR

Sigma 50mm f/1.4 DG HSM Art

AF-S Nikkor 300 mm 1:4D IF-ED

Im Vergleich zum neueren und weiterentwickelten AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR ist dieses ältere Objektiv optisch genauso gut, wiegt jedoch etwa doppelt so viel, ist etwa doppelt so lang, hat keinen Bildstabilisator und kostet ungefähr die Hälfte.
Mein Objektiv ist schon ziemlich alt. Dieser Typ von Objektiv stammt noch aus der Anfangszeit als die Objektive den eigenen Fokusmotor erhielten. Das wird auch dadurch ersichtlich, dass die Blende noch manuell einstellbar ist. Die Elektronik des Fokusmotors hat bei den älteren Modellen häufig Schwächen. Das zeigt sich durch auffällige Geräusche beim Fokussieren und kann bis hin zum Ausfall der Elektronik gehen. Wer also ein älteres Modell kauft, sollte darauf achten.
Ich kaufte mir auch einen gebrauchten 1.4x Telekonverter dazu aber dieser kam nie zum Einsatz denn das Objektiv funktioniert damit nicht an meiner D750. Ich fand heraus, dass dieses Problem am hohen Strombedarf des Objektivs in Verbindung mit dem anscheinend suboptimalen Powermanagement der D750 zusammenhängt. Der zusaätzliche elektrische Widerstand des Telekonverters ist in dieser Kombination zu viel. An der D90 oder Z6 kann ich das Objektiv problemlos mit Telekonverter betreiben. Auch andere Nutzer dieses Objektivs berichteten von Problemen an der D750.
Im Infrarotbereich funktioniert das Objektiv gut an meiner D90, auch mit Telekonverter.
Bildbearbeitung
Ich nutze überwiegend open source software und es gibt auch viel OSS im Bereich Bildbearbeitung. Ungeachtet dessen bevorzuge ich Capture One für die Entwicklung meiner Bilder. Der Hintergrund ist, dass ich die software mal ausprobiert habe. Ich installierte eine kostenlose Testversion, die voll funktional einen Monat lang lief und berabeitete die Bilder einer Reise. Als die Testversion ablief, setzte ich die virtuelle Maschine zurück und wann immer ich wieder eine größere Menge Bilder zu bearbeiten hatte, wiederholte ich diese Prozedur. So beobachtete ich die Entwicklung der software von Version acht an bis Version 12. Viel hat sich in dieser Zeit allerdings nicht getan. Nach etlicher Zeit hatte ich also eine ganze Menge Capture One Sessions und mir war klar, dass ich die software irgendwann kaufen werde. Nur hielt mich von einem Kauf immer das Fehlen einer wichtigen Funktion ab, die für die Bearbeitung von Infrarotbildern unerlässlich ist: Der (Farb-) Kanalmixer. Erst Ende 2020 fand ich heraus, wie ich einen ähnlichen Effekt über einen Umweg erreichen kann und kurz bevor Phase One eine dramatische Preiserhöhung vornahm, kaufte ich mir endlich eine Lizenz für Capture One 21.
Capture One ist gut für einfache Bildbearbeitung. Viele Nutzer loben die schönen Farben und ich kann auch die schönen JPG Bilder von Nikon mit Capture One annährend nachbilden. Nikon scheint hier ganz spezielle Algorithmen zu haben denn die JPGs kommen bei unkomplizierten Lichtverhältnissen wirklich sehr schön aus der Kamera und es ist nicht so einfach das zu imitieren.
Was Capture One nicht kann, sind Dinge wie Focus Stacking, HDR (stacking), Panoramen und es gibt anscheinend keine plugins für Timelapse und andere derart komplexe Bildverschmelzungen. Das sind allerding auch alles Techniken, die der Durchschnittshobbyfotograf nicht jeden Tag anwendet.
Wer keine 200€ für software ausgeben möchte, hat viele Optionen im Bereich open source. Hier ein paar Beispiele:
- Darktable
- RAW Threapee
- UF RAW wird anscheinend nicht mehr weiterentwickelt